E I N L E I T U N G B E R I C H T F O T O S
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Durchs Lechquellengebirge ins Verwall SEITE

Ein einfaches Hotel, irgendwo in Oberstdorf, gegen zwei Uhr morgens: Schlaflos wälze ich mich von einer Seite auf die andere. Während neben mir Matthias und Thomas friedlich vor sich hin schnarchen, lassen mich meine Zweifel nicht zur Ruhe kommen. Ich versuche, durch das Fenster in der dunklen Nacht ein paar der Berge zu erspähen, die dort unerbittlich auf uns warten, denen wir uns stellen wollen. Unser Vorhaben: In sieben Tagen auf dem Mountainbike die Alpen durchqueren, von Oberstdorf an den Gardasee, rund 450 Kilometer und über 11.000 Höhenmeter wollen wir überwinden. Ade Alltag, hallo Abenteuer.

Tags darauf machen wir uns um kurz nach neun Uhr auf den Weg zum Schrofenpass, unserem ersten Übergang. Die Alpen machen es uns gleich zum Auftakt nicht leicht: An den steilen Felswänden des Passes müssen wir die Räder schultern (dazu unbedingt dieses Foto angucken), uns an Stahlseilen abstützen und über eine wackelige Leiter nach oben wandern. Links neben uns der Abgrund. Bloß nicht nach unten sehen und genau darauf achten, wohin man den nächsten Fußtritt setzt.
Nach 70 Tageskilometern und sieben Stunden Fahren beziehungsweise Tragen erreichen wir unser erstes Quartier, den Berggasthof Kristberg oberhalb des österreichischen Montafons. Der letzte Anstieg war brutal. Am Ende meiner Kräfte habe ich mich gerade noch so ins Etappenziel retten können. Es herrscht eine Stimmung wie im Lazarett: André und Conny haben sich am Knie verletzt, Ute ist am letzten Berg weit zurück gefallen und auch mich hat die lange Etappe total geschlaucht.

Am nächsten Morgen, nach einer kalten Abfahrt ins Montafon hinunter, ein herber Rückschlag: Die drei Angeschlagenen können nicht weiter, zu starke Schmerzen, zu wenig Training. Ein paar Minuten betretenes Schweigen, dann haben wir unsere Entscheidung getroffen: Wir wollen zu viert weitermachen. Günther, Thomas, Matthias und ich lassen Galtür hinter uns und treffen oberhalb von Ischgl auf den Alpenhauptkamm. Mit weit aufgerissenen Trikots schrauben wir uns, der drückenden Hitze trotzend, bis zur urigen Heidelberger Hütte empor, verbringen die Nacht mal wieder ziemlich schlaflos im Massenlager und werden am nächsten, unserem dritten, Tag erst mal von ausgiebigen Regenschauern in Empfang genommen.

1. Etappe

Oberstdorf
814 m

Schrofenpass

Schrofenpass
1.688 m

Lechleiten
1.543 m

Kristbergsattel
1.486 m

2. Etappe

Kristbergsattel
1.486 m

Schruns
688 m

Zeinisjoch
1.855 m

Ischgl
1.300 m

Heidelberger Hütte
2.264 m

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